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Rundkirchen

Rund! Kirche oder Wehrturm? Lösen Sie das Rätsel

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Nylars Kirke

 
Die Nylars Kirche ist Skt. Nicolaus von Myra geweiht und vielleicht die besterhaltenste und bautechnisch gelungenste Rundkirche. Sie besteht aus einem dreistöckigen Rundschiff dessen Innendurchmesser 11 Meter beträgt. Bei seiner Erbauung im 12. Jahrhundert war dieses noch nicht gekalkt. Die ursprünglichen Fenster, von denen es Heute noch zwei gibt, waren klein und hatten Rundbögen. Eines finden Sie auf der norwestlichen Seite, hinter der Treppe, die zur Orgel hinaufführt. Das andere, geformt wie ein Guckloch, ist hinter der Kanzlei, der Innentreppe zugewandt.

 

Die Nylars Kirche ist die am solidesten gebaute, weshalb sie auch, anders als die Østerlars Kirche, nicht mit Strebenpfeilern abgestützt werden brauchte.

 

Die Kirche hatte ursprünglich eine Nord- und eine Südtür. Im 19. Jahrhundert wurde die Nordtür durch ein Fenster ersetzt, welches 1971/72 bei der letzten Renovierung zugemauert wurde.

 

Sie betreten die Kirche durch einen Vorraum aus dem Jahre 1879, in dem sich zwei alte Runensteine befinden. Der größere Stein trägt ein gewundenes Band mit Schlangenkopfinschrift, der kleinere ist der ältere aus dem Jahre 1050. Um in das Kirchenschiff zu gelangen gehen Sie durch ein schönes Portal, welches aus Bornholmer Silurkalkstein gehauen ist.

 

Die meterdicken Mauern des kreisrunden Kirchenschiffs und die kräftige Mittelsäule tragen das Tonnengewölbe, welches die Decke bildet. Der obere Teils der Mittelsäule, ist auch aus Bornholmer Silurkalk und an ihm befindet sich ein Flies aus Fresken, die aus dem 13. Jahrhundert stammen. Die Fresken, mit einer stark künstlerischen Ausprägung, zeigen die ersten Kapitel der Geschichte der Menschheit aus der Bibel (Schöpfung, Sündenfall, Vertreibung aus dem Garten Eden). Ferner befinden sich an der Treppe zur Kanzel ein Mittelalterliches Weihekreuz und an der Westwand der Kirche eine Inschrift, die von der Ausbesserung dieser Wand im Jahre 1661 berichtet.

Das Taufbecken aus grauem poliertem Kalkstein aus dem Jahre 1150 stammt wahrscheinlich aus Gotland. Zwischen Taufbecken und Altar schwebt ein Posaunenengel. Über dem Altar befindet sich ein Kruzifix, welches eine Renaissancearbeit ist, die auf das Jahr 1600 datiert wird, während die Altarleuchter spätgotisch sind. 

 

Das zweite und dritte Stockwerk der Kirche in Nylars können Sie, im Gegensatz zur Kirche in Østerlars, nicht betreten. Eine schmale Steintreppe führt in den ersten Stock, wobei eine massive Tür im oberen Teil des Aufgangs, die mit einem starken, in die Wand eingelassenen Holzbalken verriegelt werden konnte den Weg versperrt. Das Ende des Aufgangs ist so konstruiert, das der Verteidiger genügend Platz hat, um einen Angreifer abzuwehren oder niederzuschlagen aber gleichzeitig Deckung gegen Angriffe des Eindringlings bietet. Vom ersten Stockwerk führt eine weitere Treppe in das zweite Stockwerk. Oben gab es ursprünglich einen offenen Wehrgang mit Zinnen, wie auf einer mittelalterlichen Burg und einen überdachten Raum, der sich hinter der Innenmauer des Wehrgangs befand.

 

Das heutige große Kegeldach, welches die Rundkirchen kennzeichnet, ist mit Eichenschindeln, die aus den Wäldern Bornholms stammen, gedeckt.

 

Die Rundkirche bedindet sich auf einem Friedhof, der im 20. Jahrhundert im südlichen Teil erweitert wurde. Vermutlich war er ursprünglich von einer Ringmauer mit Palisaden umgeben. An der Westseite schloss die Mauer an ein viereckiges Gebäude, das ursprünglich in der Festungsanlage der Torturm und heute der Glockenturm ist, an. Im unteren Teil des Turm können Sie auf der Westseite noch die reste eines Tors abgeblendet im Mauerwerk erkennen. Der obere Teil des Turms ist später in Fachwerkbauweise aus Eichenholz entstanden.